Schützen Sie sich und Ihr Kind

Tipps für einen sicheren Umgang mit Ihrem Neugeborenen

Liebe Eltern,

endlich ist Ihr Baby da! Unser Geburtshilfe-Team begleitet Sie auf diesem aufregenden Weg und sorgt so dafür, dass Sie die erste gemeinsame Zeit so angenehm und sicher wie möglich genießen.
Auch Sie können dazu beitragen. Wir haben Ihnen einige Empfehlungen zum Umgang mit Ihrem Neugeborenen zusammengetragen. Wenn Sie Fragen dazu haben, sprechen Sie uns gerne jederzeit an.

Wärme und Geborgenheit

Eine Mutter liegt neben ihrem Neugeborenen auf einem Bett. Die beiden strahlen einander an.
Intensiver Körperkontakt

Wir arbeiten nach dem Prinzip der integrativen Wochenbettpflege: ihr Kind bleibt die ganze Zeit bei Ihnen. Sollte Sie zu einer Untersuchung gehen, nehmen Sie ihr Kind einfach mit, alle Räume sind extra dafür ausgerichtet.

Sicher auf Rädern

Wenn Sie sich mit Ihrem Baby außerhalb Ihres Zimmers bewegen möchten, bitten wir Sie das Bettchen zu nutzen. So schützen Sie sich und Ihr Kind vor unvorhergesehenen Stürzen.

Sicherer Babyschlaf

Neugeborene sollen hauptsächlich auf dem Rücken schlafen. Wenn Sie Ihr Kind beobachten, darf es auf der Seite oder auch auf dem Bauch liegen.

Bitte achten Sie darauf, Ihr Baby nicht zu warm anzuziehen – es gewöhnt sich nach und nach an die neue Umgebungstemperatur: Zusätzlich zu seiner Kleidung reicht ein von uns zur Verfügung gestellter Pucksack. Bitte nutzen Sie keine Decken und legen Sie zum Schlafen kein Spielzeug mit ins Bettchen – das birgt eine unnötige Erstickungsgefahr.

Achtung bei Lippenherpes

Schützen Sie Ihr Baby

Das Lippenherpesvirus sollte in den ersten sechs Wochen strikt vom Neugeborenen fern gehalten werden. Die sogenannte Erstinfektion kann für Ihren Säugling lebensbedrohlich sein und eine Hirnhautentzündung verursachen. Herpes wird durch die sogenannte Tröpfcheninfektion übertragen. Das heißt, das Virus wird durch Körperkontakt von Ihnen bzw. dem Träger an Ihr Neugeborenes weitergegeben.

Jeder der sich Ihnen oder Ihrem Kind mit Lippenherpes nähert, sollte konsequent die Schutzmaßnahmen einhalten:

  • Küssen Sie Ihr Baby nicht.
  • Tragen Sie einen Mundschutz.
  • Waschen und desinfizieren Sie regelmäßig Ihre Hände.
  • Behandeln Sie Ihren Herpes.

So können Sie Ihr Baby anstecken:

  • Küssen
  • Schnuller/Flasche ablecken
  • Wenn das Baby Ihr Gesicht mit den Fingern erforscht und berührt
  • Bei der Geburt (Herpes Genitalis)
  • Bei einer Herpesinfektion der Brustwarze

Die gute Nachricht: Über die Muttermilch können Sie Ihr Baby nicht mit Herpes infizieren. Herpes ist also kein Grund zum Abzustillen.

Bakterielle Infektionen

Häufige Infektion bei Schwangeren

B-Streptokokken können während der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden, sodass es an schweren Infektionen wie Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung erkranken kann. 90 Prozent der B-Streptokokken-Infektionen bei Neugeborenen entwickeln sich innerhalb der ersten Lebenstage und müssen sofort entsprechend mit intravenösen Antibiotika behandelt werden.

Da Ihr Kind nach der Geburt noch für einige Tage mit Ihnen in der Klinik verbleibt, kann es vom Klinikpersonal und den Kinderärzten in diesen Tagen gut bzgl. einer sich eventuell entwickelnden Infektion beobachtet werden.

Möglich ist allerdings auch eine späte Form der Infektion, die erst ab der zweiten Lebenswoche auftritt. Daher sollten Sie dringend nach der Entlassung weiterhin auf Hygiene achten, um Ihr Kind nicht sekundär zu infizieren – dies gilt auch für den Lebenspartner!

Weitere Bakterien und Viren

Erkältungszeit

Generell sind Neugeborene gut vor Viren und Bakterien geschützt. Neue oder zu viele Keime, wie etwa zur Erkältungszeit, können oft jedoch schnell zu viel für das junge Immunsystem sein. Halten Sie bei einer Infektion daher Abstand und desinfizieren Sie regelmäßig Ihre Hände. Bitten Sie Angehörige mit Krankheitssymptomen darum, den Besuch zu verschieben.