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Reflux adé

Prof. Frank A. Granderath, Chefarzt

Reflux ist unangenehm und vermindert die Lebensqualität. Nach einer ausführlichen Diagnostik und einer persönlichen Beratung finden wir gemeinsam den optimalen Therapieplan für Sie. So helfen wir Ihnen, die Symptome langfristig zu bekämpfen.

Kontakt:  02161 668 2298    adipositas@kh-neuwerk.de

Mitarbeiter Herr Granderath

Erkrankungen und Diagnostik

Reflux

Erkrankungen und Krankheitsbilder

Symptome der gastro-oesophagealen Refluxkrankheit können vielfältig ausgeprägt sein:

  • Sodbrennen 
  • Luftaufstoßen 
  • Schluckbeschwerden (Dysphagie)
  • Volumen-Reflux mit Hochlaufen von Nahrung (Regurgitation) 
  • Schmerzen und Brennen hinter dem Brustbein
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Brustschmerzen
  • Ermüdende, raue Stimme und Räusperzwang (Reflux-assoziierte Laryngitis)
  • Wiederkehrende Infekte der oberen Luftwege

Diagnostik

  • SÄURE- UND REFLUXMESSUNG DER SPEISERÖHRE (24H PH-METRIE/IMPEDANZ)
    zur Messung der Häufigkeit, Dauer und Höhe des Refluxes, des Säuregehaltes mit Bestimmung des DeMeester-Scores und zur Bestimmung der Symptom-Korrelation.
  • DRUCKMESSUNG DER SPEISERÖHRE (HR-OESOPHAGUS-MANOMETRIE)
    zur Bestimmung des Ruhe- und Erschlaffungsdruckes des unteren Speiseröhrenschließmuskels, der Schluckmechanik der Speiseröhre und zur Bestimmung evtl. Speiseröhrenmotilitätsstörungen.
  • MAGENSPIEGELUNG (OESOPHAGO-GASTRO-DUODENOSKOPIE)
    zur Diagnostik einer Hiatushernie mit Größenbestimmung, Bestimmung einer Speiseröhrenentzündung und ihrer Schwere, Diagnostik krankhafter Veränderungen des oberen Magen-Darmtraktes und zur Probeentnahme aus krankhaften Veränderungen.
  • RÖNTGENUNTERSUCHUNG VON SPEISERÖHRE UND MAGEN (OESOPHAGUS-KINEMATOGRAPHIE)
    zur Visualisierung des Schluckaktes, der Hiatushernie und des Refluxes sowie der Magenentleerung. Außer der klassischen Kontrastmittelverfolgung werden Provokationstests, wie Valsalva-Manöver und Bauchlagerung durchgeführt. So werden Art und Größe einer Hiatushernie dargestellt und auch das Ausmaß des Refluxes kann im Röntgenbild nachvollzogen werden.

Therapie bei wiederkehrenden Beschwerden

Sollte sich eine erneute Refluxerkrankung, z. B. durch eine Rezidiv-Hernie, ausbilden, ist es sinnvoll, eine weitere Abklärung einzufordern. Gegebenenfalls wird dann auch eine zweite operative Therapie notwendig, die in den meisten Fällen minimal-invasiv erfolgt. Eine erneute Hiatushernie oder eine durch den Hiatus migrierte Fundoplicatio-Manschette wird operativ reponiert und der distale Oesophagus langstreckig mobilisiert. Die Hiatusbruchlücke wird mit Nähten verschlossen. Hierbei kann es sein, dass zur Unterstützung der Zwerchfellnähte ein Kunststoff-Netz implantiert werden muss.

  • Ist die Manschette relativ zu eng, so erfolgt zunächst eine endoskopisch-interventionelle Therapie in Narkose mit Ballondilatation der Enge. Die Dilatation kann je nach Restbeschwerden nach 6 und 12 Wochen wiederholt werden. Eine nach dreimaliger Ballon-Dilatation persistierend zu enge Manschette wird neu angelegt oder aufgelöst und in eine Fundopexie umgewandelt.
  • Ist die Manschette zu weit und es verbleibt ein signifikanter symptomatischer Reflux, wird sie aufgelöst und enger neu angelegt. 
  • Bei Teleskopphänomen (Durchrutschen des Magens durch die Fundoplicatio-Manschette) wird die Manschette aufgelöst und danach in korrekter Position neu angelegt.
  • Ist die Speiseröhre nach Mobilisation nicht mindestens 3-4 cm nach intraabdominell verlagert und bleibt ohne Zug nicht dort liegen, liegt ein relativer Short Oesophagus vor. Hierbei erfolgt die Hiatoplastik und Fundopexie. 
  • Auch für schwierige Fälle, insbesondere Re-Rezidiv-Eingriffe bei Short Oesophagus, stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, wie z. B. die Collis-Hunter-Plastik oder die Merendino-Operation.

Collis-Hunter Plastik

Nach medianer Oberbauch-Laparotomie wird nach Einbringen einer 40CH Kalibrierungssonde entlang der kleinen Magenkurvatur mit einem linearen Stapler vom His´schen Winkel nach aboral die Kardia vom Fundus separiert, um hierdurch die distale Speiseröhre zu verlängern. Aus dem Fundus wird dann eine Fundoplicatio um die Kardia gebildet.

Merendino-Operation

Hierbei wird der obere Teil des Magens und der untere Teil der Speiseröhre entfernt und ein Dünndarm-Interponat zwischengeschaltet.

Zweitmeinung

Wenn Sie auswärts behandelt oder beraten worden sind und nun eine Zweitmeinung einholen möchten, kontaktieren Sie uns gerne. Unser Zentrum führt zudem als einziges in der Region sogenannte Revisionseingriffe (Reoperationen) durch, um eventuell eingetretene Komplikationen oder Nebenwirkungen zu beheben.

Rufen Sie uns an und vereinbaren einen Termin zur Zweitmeinungssprechstunde: 02161 668 2203

OP-Verfahren

Reflux

Hiatusrevision, Distale Oesophagusmobilisation und Hiatoplastik

Im Rahmen der Antireflux-Operation wird der in den Brustkorb vorgefallene Magenanteil reponiert, die untere Speiseröhre über 8-10 Zentimeter mobilisiert. Ist die Speiseröhre nach Mobilisation nicht mindestens 3-4 cm nach intraabdominell verlagert und bleibt ohne Zug nicht dort liegen, liegt ein relativer Short Oesophagus vor. Hierbei erfolgt dann die Fundopexie. Eine Fundoplicatio ist hierbei kontraindiziert.Nach distaler Oesophagusmobilisation wird die Bruchlücke hinter (dorsale Hiatoplastik) und ggf. auch vor der Speiseröhre (ventrale Hiatoplastik) mit nicht resorbierbarer Naht und ggf. zusätzlichem Mesh verschlossen. Vor der dorsalen Hiatoplastik wird die Bruchlücke ausgemessen und die Hiatusbruchlückenfläche berechnet. Bei einer Hiatusbruchlückenfläche, die größer als 5 cm² misst, kann eine Mesh-Augmentation sinnvoll sein.

Fundoplicatio

Indikation: Hiatushernie mit GERD, Volumenreflux.Die mobilisierte Magenblase (Fundus) wird hinter der Speiseröhre als Manschette durchgezogen, die vor der Speiseröhre als komplette 360° Fundoplicatio (Nissen) oder als 270° Fundoplicatio (Toupet) vernäht wird. Für spezielle Indikationen, wie z. B. im Kindes- und Jugendalter, kann auch die vordere Fundoplicatio (Thal oder Dor) sinnvoll sein.

Fundopexie

Indikation: kleine Hiatushernie mit GERD, Short Oesophagus, (partieller) Thoraxmagen ohne GERD, RezidivhernieDer Magenfundus wird mit nicht resorbierbaren Nähten am linken Zwerchfellschenkel zur Aufrichtung des His´schen Winkels und am linken Zwerchfell fixiert und somit eine normale Anatomie rekonstruiert.

Linx®

Indikation: GERD bei kleiner axialer Hiatushernie bis 5 cm Durchmesser, GERD ohne HiatushernieHierbei wird nach Hiatoplastik ein Magnetband (LINX®) um den gastrooesophagealen Übergang gelegt, das durch Schließen nach dem Schlucken den gastrooesophagealen Reflux unterbindet.

Speiseröhrenerkrankungen

Speiseröhrenerkrankungen

Allein aufgrund der meist unspezifischen Symptomatik sind Reflux oder andere Speiseröhrenkrankheiten oft nicht eindeutig zu unterscheiden. Daher legen wir größten Wert auf eine sorgfältige Anamnese, die bei der Erstvorstellung in unserer Sprechstunde erhoben wird. Sofern bereits Vorbefunde – beispielsweise eine Endoskopie – vorliegen, helfen uns diese natürlich weiter.

Gutartige Speiseröhrenerkrankungen

Immer wieder stellen wir bei der Abklärung von Refluxbeschwerden sogenannte funktionelle Erkrankungen der Speiseröhre fest, bei denen kein anatomischer „Fehler“ vorliegt und die dadurch schwieriger zu erkennen sind. Dabei kann es sich um Beweglichkeitsstörungen der Speiseröhre oder ihrer Schließmuskelfunktion, insbesondere am Übergang zum Magen, handeln. Die Ursachen dieser Krankheiten wie z. B. der Achalasie und Überdruckphänomene der Speiseröhre sind in der Regel unbekannt. Trotzdem stehen uns in Kooperation mit der internistisch-gastroenterologischen Abteilung unseres Hauses medikamentöse, interventionelle und operative Behandlungen zur Verfügung.

Weitere gutartige Erkrankungen sind Verengungen der Speiseröhre durch Narbenbildung infolge eines langen Reflux, durch Genussmittel wie Alkohol oder durch Verätzungen mit Chemikalien.

Bösartige Speiseröhrenerkrankungen

Speiseröhrenkrebs ist eine tückische Erkrankung, da sie oftmals lange ohne Symptome bleibt und ein Tumor daher lange wachsen kann.

Symptome:

  • Schmerzen hinter dem Brustbein
  • Schluckstörungen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Sodbrennen
  • Gewichtsverlust
  • Allgemeine Abgeschlagenheit und Schwäche
  • Heiserkeit
  • Blutbeimengungen in hochgewürgten Speiseresten

Diagnostik

Gemeinsam mit der Abteilung für Radiologie und der internistischen Klinik führen wir die erforderlichen Untersuchungen durch, mit denen die gut- und bösartige Erkrankungen festgestellt und in ihrem Schweregrad klassifiziert werden können.

  • Endoskopie der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms mit Entnahme von Gewebeproben
  • Endosonografie
  • Sonografie der Brust- und Bauchorgane
  • Röntgen der Brust- und Bauchorgane mit modernster digitaler Technik
  • Darstellung der Speiseröhre mit Kontrastmittelschluck
  • Computertomografie (CT), beispielsweise zur Größendarstellung eines Tumors oder der Suche nach Tumorabsiedelungen in anderen Organen, sogenannten Metastasen
  • Magnetresonanztomografie (MRT) als zusätzliches bildgebendes Verfahren
  • allgemeine und spezielle Blutuntersuchungen inklusive Bestimmung von Tumormarkern
  • präoperative Prüfung der Lungenfunktion

Therapie/OP-Verfahren

Selbstverständlich kann die Indikation für eine Operation der Speiseröhre erst nach sorgfältiger Anamnese und Diagnostik gestellt werden. Gerade bei Speiseröhrenkrebs führen wir vor einem Eingriff eine Fallbesprechung in der interdisziplinären Tumorkonferenz durch.

Dilatation/Bougierung

Vor einer Entfernung der Speiseröhre bei gutartigen Erkrankungen schöpfen wir die nichtoperativen Möglichkeiten, zum Beispiel die endoskopische Erweiterung einer verengenden Narbe, aus.

Stentimplantation

Sowohl bei gutartigen als auch bei bösartigen Verengungen kann die Einlage eines Platzhalters, eines sogenannten Stents, sinnvoll sein, um die Passage zu erhalten.

Entfernung der Speiseröhre

Ist eine Entfernung der Speiseröhre unumgänglich, so handelt es sich um einen Zwei-Höhlen-Eingriff. Damit ist gemeint, dass die Operation sowohl die Bauch- als auch die Brusthöhle betrifft. In der Regel führen wir den bauchoperativen Teil minimalinvasiv durch. Hierbei wird der Magen zu einem Schlauch umgeformt. Dieser ersetzt die Speiseröhre, nachdem diese im zweiten OP-Abschnitt, zu dem die Brusthöhle eröffnet wird, hochgezogen und mit dem oberen Rest der Speiseröhre verbunden wird.

Sprechstunde

Wir sind für Sie da

Termin-Vereinbarung Reflux-Sprechstunde
mittwochs und freitags von 9 bis 12 Uhr

02161 668 2298

Bitte bringen Sie nach Möglichkeit bitte folgendes zur Reflux-Sprechstunde mit:

  • Über- oder Einweisung vom Hausarzt oder Gastroenterologen
  • Befunde vorheriger Untersuchungen, Krankenhausaufenthalte und Operationen sowie Röntgen-/CT-Untersuchungen auf CD (jeweils die Refluxerkrankung betreffend)
  • Schriftlicher Befund und evtl. Histologien einer Magenspiegelung sowie der Befund und die CD einer Kinematographie 
  • Sollten schon Voroperationen stattgefunden haben, sind Berichte über entsprechende Krankenhausaufenthalte und Operationen erforderlich.

Hiernach findet das ärztliche Erstgespräch mit folgenden Inhalten statt:

  • Anamnese anhand des Reflux-Anamnesebogens inkl. RIS-Score
  • Durchsicht der vorgelegten Befunde mitbehandelnder Ärzte
  • Aufklärung über die Erkrankung, notwendige weitere Untersuchungen und prinzipielle Behandlungsmöglichkeiten
  • Terminierung der weiteren diagnostischen und/oder therapeutischen Schritte über das Case Management

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